Kulturverein Redtenbach | Konzept & Regie
The Telephone
G. Menotti
Die Oper spielt im Wohnzimmer in Lucys Wohnung.
Ben muss verreisen, besucht aber vorher noch seine Freundin Lucy, um ihr einen Heiratsantrag zu machen. Bevor er jedoch dazu kommt sie zu fragen, läutet Lucys Telefon. Am Apparat ist Margaret, mit der sie lange plaudert. Nach dem Ende des
Gesprächs will Ben wieder zum Sprechen ansetzen, doch schon wieder kommt ein Anruf: Der Anrufer hat sich verwählt. Ben bittet Lucy mit dem Hinweis auf die drängende Zeit um Eile, diese fragt nach dieser Bemerkung jedoch nur, ob er die Uhrzeit wissen möchte. Nach ihrer Auskunft will Ben nun zum dritten Mal zum Reden beginnen, aber nun ruft George an, der Lucy vorwirft, sie verbreite ein Gerücht über ihn. Nach einem
relativ heftigen Streit bricht Lucy in Tränen aus. Ben versucht sie zu trösten, aber erfolglos.
Nun alleine im Wohnzimmer, versucht Ben aus Verzweiflung das LAN-Kabel des Routers durchzuschneiden, Lucy kann dies jedoch im letzten Augenblick verhindern und sucht daraufhin bei ihrer Freundin Pamela Trost. Frustriert, dass er nicht zum Reden kommt, verlässt Ben die Wohnung, ohne das Lucy es bemerkt. Als Lucy ihr Gespräch beendet, merkt sie, dass Ben fortgegangen ist. Sie ist traurig darüber, doch im selben Moment kommt ein Video - Anruf von Ben. Er fragt ob Lucy ihn heiraten will. Sie sagt überglücklich ja, und bittet ihn, nie ihre Telefonnummer zu vergessen.
Ensemble
Lucy : Lena Stöckelle
Ben : Ivo Kovrigar
Klavier : Karen Villegas
Regie & Konzept : Nais Leal
Kostüme & Bühnenbild. : Paula Castellano
The Telephone - Kulturverein Redtenbach, Wien
Das Konzept
Nais Leal
In diesem Einakter, der 1946 geschrieben wurde, wählte Menotti das Telefon als Beispiel für die Störung der persönlichen Kommunikation. Das Vorhandensein des Geräts macht es für Ben sehr schwierig, Lucy seine Wünsche mitzuteilen, bevor er gehen muss, sodass er beschließt, sich ihr auf andere Weise zu nähern.
Was würden Menotti oder die Figuren von "The Telephone" über die vielen Störungen oder Ablenkungen denken, die uns die digitale Welt beschert hat? Einerseits macht die Technologie die Kommunikation über große Entfernungen sehr einfach und vielfältig, da sie uns verschiedene Methoden und Sprachen zur Verfügung stellt (Videoanrufe, Text- und Audionachrichten, Fotos, Emojis usw.), andererseits stört sie die Kommunikation, wenn wir uns mit jemanden in Person unterhalten, unsere Umgebung nicht wahrnehmen oder uns nicht an das erinnern können, was die andere Person gesagt hat.